
3 Minuten mit
Misty Copeland
Wir sprachen mit der Primaballerina Misty Copeland am Set ihres ersten Shootings mit Estée Lauder für Modern Muse.
Wie beschreibt man eine Moderne Muse? Wie unseren Duft-Klassiker: Sie ist selbstbewusst und unabhängig, weich und stark, feminin und doch dynamisch. Mit Stil und Originalität inspiriert sie ihre Umgebung — auch ohne Worte.
Und das könnte nicht zutreffender sein, wenn es um Misty Copeland geht. Die Primaballerina des American Ballet Theatre in New York City ist der Inbegriff von Anmut und Inspiration. Zeit ihres Lebens hat sie Grenzen überwunden, ganz besonders in der harten Welt des Ballets, wo sie es zur ersten afro-amerikanischen Primaballerina in der Geschichte des American Ballet Theatre gebracht hat. Dabei ist ihr ihre außergewöhnliche Athletik von Vorteil und sie begeistert durch eine ganz besondere Harmonie von Weiblichkeit und Stärke. Kurz: Sie ist die Verkörperung einer Modernen Muse. Finden Sie heraus, warum.
Was bedeutet Schönheit für Dich?
Einzigartigkeit. Anders zu sein, nicht in ein Muster zu passen, all so etwas — sich nicht mit anderen zu vergleichen und zu sagen, "Oh, ich bin genauso." Anders zu sein, das macht mich schön.
Was heißt es, weiblich zu sein?
Weiblichkeit drückt Dein Frausein aus — wie auch immer Du das für Dich definierst. Ich finde, mich macht meine Stärke weiblich. Meine Anmut als Ballerina macht mich weiblich. Meine Ausdauer und mein Unwillen, aufzugeben, machen mich weiblich.
Was inspiriert Dich an der Frau Estée Lauder?
Über Estée Lauder gibt es so viele Geschichten und Legenden. Und als Tänzerin gefallen mir Legenden, Traditionen und Geschichten am allerbesten. Deshalb schätze ich [dieses Erbe] sehr.
Was inspiriert Dich am meisten?
Im Studio oder auf der Bühne — aber definitiv, wenn ich von Musik und Bewegung umgeben bin. Von Tänzern, die ich betreue, oder einfach nur beobachte. All das inspiriert mich sehr.
Was ist der Unterschied zwischen einem Rollen-Vorbild und einer Muse?
Als Muse hast Du etwas an Dir, das die Menschen anzieht — Du bist wie ein Gefäß für das, was der Künstler vor Augen hatte. Als Rollen-Vorbild übernimmst Du eine Verantwortung, stark zu sein. Dein Beispiel hat eine große Bedeutung für die nächste Generation.
Was sind Deine ersten Erinnerungen an einen Duft?
Meine ersten Erinnerungen an einen Duft sind mit meiner Mutter verbunden. Sie hat immer sehr auf ihr Aussehen geachtet und das Haus nur mit einem Vanilleduft verlassen, und mit kräftigroten Lippen.
Wie verwendest Du Parfum heute?
Ich verwende viel zu viel! [Lacht] Ich lege immer einen Duft auf, bevor ich auf die Bühne gehe. Auftritt und Duft, das ist für mich eng verbunden. Er holt mich ins hier und jetzt, versetzt mich in die richtige Stimmung. Ich fühle mich schön, weiblich und bereit für die Bühne. Eigentlich soll man ja nur ein bisschen auf den Puls geben, hinter die Ohren und an den Hals — aber ich sprühe ihn mir einfach über den ganzen Körper. [Lacht]
Dein Leben ist sehr reglementiert. Gibt es auch Momente, wo Du einfach gar nichts machen möchtest?
Ja, mein Leben ist extrem reglementiert. Aber als Tänzer haben wir auch extrem kurze Karrieren. Ich weiß, dass jetzt meine Zeit ist, mit meinem gesunden und jugendlichen Körper zu arbeiten. Und ja, da gibt es auch Tage, an denen ich einfach nur auf der Couch sitzen und schlafen will, aber ich erlaube mir selten, komplett zu entspannen, denn dann ist es viel schwieriger, körperlich wieder auf mein Level zu kommen. Aber natürlich gebe ich meinem Körper auch Zeit, sich zu erholen.

Ich erinnere mich täglich daran, dass jeder Tag die Chance beinhaltet, neu anzufangen und besser zu werden.
Hast Du ein Mantra, mit dem Du Dich selbst anspornst?
Ich erinnere mich täglich daran, dass jeder Tag die Chance beinhaltet, neu anzufangen und besser zu werden. Gerade als Tänzerin muss ich mir das immer wieder sagen. Denn Du kannst gestern abend einen tollen Auftritt gahabt haben, heute musst Du Dich aber aufs Neue beweisen. Aber auch, wenn Du einen schlechten Auftritt hattest, weißt Du, dass Du neu anfangen und mit jedem Tag besser werden kannst.
Welchen Rat würdest Du heute jungen Frauen geben, die ihren Traum verwirklichen wollen?
Weißt Du, so abgedroschen das auch klingt, Du musst Dein eigener größter Held sein — glaube an Dich selbst. Natürlich ist es auch wichtig, dass die Menschen um Dich herum Dich pushen, wenn Du mal einen Durchhänger hast. Aber zuallerst musst Du selbst stark sein und an Dich glauben.
Hat Dich die Disziplin im Ballet positiv geprägt?
Für das Ballet braucht es schon einen bestimmten Typ Mensch. Du musst dazu bereit sein, der Arbeit Stunden, endlose Stunden und Tage widmen. Ich denke, jeder Tänzer weiß genau, was es heißt, extrem hart zu arbeiten, und was es bedeutet, schon in jungen Jahren so viel zu opfern. Aber jeder Tänzer den ich kenne, hat nach seiner aktiven Karriere tolle neue Projekte gestartet, weil wir diese Struktur und Disziplin so sehr verinnerlicht haben. Auch ich bringe in jedes meiner Projekte diese Arbeitsmoral ein, die ich vom Tanzen gelernt habe.
Kann man Anmut auch lernen? Wie kann man sich die Perfektion und die Grazie aneignen, mental und physisch, für die Du als Tänzerin bekannt bist?
[Lacht] Das ist wirklich schwer. Ich glaube, jede Frau trägt das tief in sich, diesen weiblichen Touch, und die Anmut. Als Ballerina lernt man natürlich, wie man das nach außen hin stärker zeigen kann, aber ja! Ich glaube, Anmut kann man lernen.
Doch um die Anmut beim Tanzen zu erlernen, dafür gibt es keine Abkürzung. Als professionelle Ballerina widmest Du Dein Leben dieser Kunstform. Jeden Tag, ab dem Alter von drei Jahren. Es braucht all diese Stunden an Arbeit, Leidenschaft, Schweiß, Tränen und Blut, um zu einer Ballerina zu werden, wie ich es bin.